Infoveranstaltung zum Neubau der BBS und KSG

LANGWASSER - Wie bereits auf Langwasser TV berichtet, finden derzeit die Planungen zum Neubau der Bertolt-Brecht-Schule (BBS) und der Karl-Schönleben-Grundschule (KSG) in Langwasser Nord statt. Damit einher geht der Siedlungsbau im sogenannten Baugebiet T. Am 09. April 2014 wurden dazu die Ergebnisse des Architekturwettbewerbs von der wbg Nürnberg präsentiert.

Kunstbild: Geplante Bauvorhaben in Langwasser Nord

Die Neubauten der beiden Schulen sollen für insgesamt rund 2000 Schüler ausgelegt sein. Die Grundschule wird ungefähr 400 Schüler beherbergen und die Bertolt-Brecht-Schule etwa 1600 Schüler. Wie gewohnt werden in der Bertolt-Brecht-Schule alle Schularten angeboten und die Schule behält auch ihren Titel der "Eliteschule des Sports" bei. Neu ist allerdings, dass nicht mehr fünf Turnhallen zur Verfügung stehen. Wie uns Schulbürgermeister Dr. Klemens Gsell erklärt besitzen nach Deutschem Recht Schulen in der Regel nicht mehr als sieben Turnhallen. Doch der Neubau soll sogar neun Hallen erhalten! Das liegt auch daran, dass die neue Schule insbesondere für behinderte Schüler barrierefrei gestaltet werden soll. Geplant ist die Einführung eines Olympiastützpunktes zur Förderung der beeinträchtigten Schüler für die Teilnahme an den Paralympics, wie uns Gerhard Berr vom Bürgerverein - der übrigens selber im Rollstuhl sitzt - schildert. Damit werden nicht nur gesunde, sondern auch talentierte behinderte Jugendliche, sowohl in sportlicher wie auch in schulischer Hinsicht, gefördert.

Ergebnisse des Architekturwettbewerbs

Schulbürgermeister Klemens Gsell, Architekten, Schekira (von links nach rechts)

Insgesamt 35 Architekturbüros hatten sich um die Realisierung der neuen BBS und KGS beworben, davon haben 31 Büros ausgearbeitete Entwürfe abgegeben. Die Fachjury, unter Vorsitz von Frau Prof. Lauber, hat dann das Architekturbüro "ACKERMANN + RENNER ARCHITEKTEN, BIRKE ZIMMERMANN LANDSCHAFTSARCHITEKTEN" zum Gewinner des ersten Platzes ernannt. Stolz präsentierte das Architektenteam den interessierten Besuchern die neuen Pläne. So ist für die Grundschule ein altersgegliederter Schulhof geplant. Damit sollen die unterschiedlichen Altersgruppen nicht so leicht aneinandergeraten und ungestört ihre Pause genießen können. Beide Schulen sollen im Innenraum klar abgegrenzte Lernzonen erhalten. Unterhalb der BBS wird eine Tiefgarage gebaut, um Lehrern und Schülern das Parken zu ermöglichen und das Essen für die Mensa anliefern zu können. Hier soll es mehrere Zugänge zum Schulgebäude geben. Die Dächer werden begrünt und sollen auch energietechnisch - unter anderem durch Photovoltaikanlagen und eine gute Wärmedämmung - einem Niedrigstenergie-Standard entsprechen. Da sich hier die Vorschriften oft ändern, soll die tatsächliche Umsetzung je nach Zeitpunkt entschieden werden.

Der Zeitplan für die nächsten Jahre

Ralf Schekira, Geschäftsführer der WBG KOMMUNAL GmbH, erläuterte wie es jetzt weiter geht. Im Oktober 2014 erfolgt der Spatenstich für die Erschließung des Baugebiets T. Das bedeutet, dass damit begonnen wird, die Grundstücke an das öffentliche Straßen- und Versorgungsnetz anzuschließen. Für die Bauarbeiten der neuen Schulen werden zunächst Qualifikationen hinterfragt und eine Planungsphase begonnen. Erst nach dieser Planungsphase kann eine eindeutige Aussage über die anfallenden Kosten gemacht und der Bebauungsplan mit der Stadt Nürnberg entwickelt werden. Der Baubeginn der KGS ist für das Frühjahr 2015 geplant und die Fertigstellung für 2017. Danach wird die BBS von 2017 bis 2019 gebaut.

Schwierigkeiten bei der Umsetzung

Bei so einem großen Bauvorhaben sind Probleme unvermeidbar. Herr Peters, der vor einigen Jahren die Anwohnerinitiative gegen den Bau eines Hotelturms (an der Stelle wo nun die BBS entstehen soll) gegründet hat, äußerte kritisch seine Bedenken bezüglich der Zufahrt zwischen dem Baugebiet T und der BBS. Aus seiner Sicht wird es früher oder später zu einem starken Verkehrsaufkommen in diesem Gebiet kommen, weil Berufspendler und Eltern zum gleichen Zeitpunkt die Straßen benutzen werden. Die wbg Nürnberg hat diesen Hinweis dankend angenommen und wird diesem Problem mit geeigneten Lösungen begegnen.

Dennoch hat sich bei der Informationsveranstaltung gezeigt, dass die aktuellen Änderungen im Norden von Langwasser sehr akribisch und professionell geplant werden. Auch wird der Dialog mit den Anwohnern gesucht. Bald soll es eine eigene Internetseite zu den Neuerungen geben, auf welcher sich die Anwohner umfassend über den aktuellen Stand informieren können.
Schwierigkeiten, vor allem wenn es um die Verkehrssituation geht, lassen sich hier wohl nicht vermeiden. Allerdings es ist klasse, dass Verantwortliche, Realisatoren und Bewohner auf einer Augenhöhe miteinander diskutieren können.

Bericht und Fotos: © 2014, Adam Kalisz, Langwasser TV


Veröffentlicht am 09.04.2014