Geplantes Neonazi-Treffen in Langwasser zurückgeschlagen

Banner für kulturelle Vielfalt in Langwasser

Mit anonymen Anrufen und Rundschreiben wurden viele Institutionen aus Langwasser von einem für heute geplanten Neonazi-Treffen am Heinrich-Böll-Platz (vor dem Gemeinschaftshaus) informiert. Unter dem Motto, es handle sich um ein "Freies Treffen", um sich "Langwasser anzuschauen" wollten die Vorsitzenden Karl-Heinz Hoffmann (alias "Wehrsport-Hoffmann") und Rainer Biller (Funktionär der NPD und BIA - "Bürgerinitiative Ausländerstopp") persönlich vorbeischauen. Ein Hauptgrund für dieses Vorhaben der Neonazis war mit Sicherheit der erst kürzlich in Langwasser eröffnete interkulturelle Garten an der Ecke Breslauer Straße / Glogauer Straße. Doch es ist bei dem regnerischen Wetter ruhig geblieben.

Polizeiaufgebot am Heinrich-Böll-Platz

Die Polizei schüchterte die Neonazi-Gruppierungen schon eine halbe Stunde vor dem offiziellen Start mit mehreren Polizeibussen und -autos ein. Genauso früh haben sich zudem der Leiter des Gemeinschaftshauses, Walter Müller-Kalthöner, gemeinsam mit Stadträtin und Freunden, Aktiven aus Langwasser und Pressevertretern demonstrativ für eine kulturelle Vielfalt in Langwasser vor dem aufgehängten Banner postiert. Vereinzelt ließ sich mal der ein oder andere Funktionär der rechtsradikalen Gruppen blicken, unter anderem Herr Biller, jedoch wurden hauptsächlich hektische Telefonate geführt und der offizielle Treffpunkt wurde vollständig gemieden. Bei einem solch starken Widerstand konnten die Aktivisten der rechtsradikalen Gruppen nur kapitulieren.

Dass es gerade in Langwasser immer öfter zu rechtsradikalen Treffen und Kundgebungen kommt ist schon länger bekannt. Doch wenn die Langwasseraner, wie in diesem Beispiel wieder zu sehen war, weiterhin gut zusammenhalten und diesen Gruppierungen keinen Nährboden für Ihre Aktivitäten bieten, dann gehört das schnell der Vergangenheit an.

Bericht und Fotos:
© 2011, Adam Kalisz, Langwasser TV.


Veröffentlicht am 25.06.2011